Ethische und rechtliche Fragen der Fortpflanzungsmedizin

Ethische und rechtliche Fragen der Fortpflanzungsmedizin

Der intime Akt der Fortpflanzung und das im Verborgenen heranwachsende neue Leben stoßen in der Gegenwart auf zahlreiche technische Möglichkeiten der assistierten Reproduktion und Diagnostik vom Embryo in vitro bis zur Geburt. Dies wirft tiefgreifende ethische und rechtliche Probleme auf. Das Projekt „Ethische und rechtliche Fragen der Fortpflanzungsmedizin“ hat sich bisher besonders vertieft den Phänomenen/Problemkreisen des späten Schwangerschaftsabbruchs, der Präimplantationsdiagnostik (PID) angenommen. Weiterhin wurden die Gametenspende und die Frage nach dem Umfang einer „Fortpflanzungsautonomie“ untersucht.


Fragestellungen

  • Wann wird der Mensch zum Menschen?
  • Was bedeutet die Menschenwürde nach Art. 1 GG für die Stellung des ungeborenen Lebens
  • Wie sind PID und Spätabbrüche verfassungsrechtlich zu beurteilen?
  • Welche Rollen, welche Rechte und Pflichten kommen den einzelnen Beteiligten zu (Eltern, Kind, Gesellschaft)?
  •  Wie sind die medizintechnischen Möglichkeiten der Fortpflanzung rechtlich zu würdigen? (Bsp.: Finanzierung von Fortpflanzungsmedizin für welchen Personenkreis?)


Ziel

Wissenschaftliche Durchdringung der komplexen Sachverhalte und Suche nach Lösungen unter Einbezug von Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen und Fachleuten aus der Praxis.


Verantwortlich

  • Dr. Katarina Weilert


Drittmittelgeber (für Projekt „Spätabtreibung“)

  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Evangelisch-lutherische Kirche Bayern
  • Evangelische Kirchen Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck
  • Internationales Institut für Arbeits-, Umwelt-, Reise-, Tropen- und Sportmedizin


Arbeitsformen

  • Vorträge
  •  Interdisziplinäre Tagung „Spätabbruch – Entfernung einer Leibesfrucht oder Tötung eines Babys? Zur Frage der Bedeutung der Geburt für das Recht des Kindes und das Recht der Eltern auf Wohlergehen, 8.–10. Oktober 2009, FEST Heidelberg
  • Publikationen
  • Mitglied in der AEM Arbeitsgruppe „Ethische Fragen am Lebensanfang“


Publikationen

Weiilert, A. Katarina (2013): „Fortpflanzungsautonomie als Anspruch“, in: Zeitschrift für Evangelische Ethik 57, 48–61.

Weilert, A. Katarina/ Koutnatzis, Stylianos-Ioannis G. (2013): „Fragen der menschlichen Reproduktion vor dem EGMR – Zugleich eine kritische Würdigung der Lehre vom staatlichen Beurteilungsspielraum (Margin of Appreciation)“, in: Archiv des Völkerrechts 51 (1), 72–107.

Weilert, A. Katarina (2012): „Übersetzung des Urteils EGMR (Große Kammer), Urteil vom 3.11.2011 − 57813/00 S.H. u.a. ./. Österreich: Die heterologe In-vitro-Fertilisation vor der großen Kammer des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte“, in: Medizinrecht 2012 (30), 380–383.

Weilert, A. Katarina (2012): „Gendiagnostik vor der Schwangerschaft − Kritische Würdigung des Verordnungsentwurfs zur Durchführung der Präimplantationsdiagnostik“, in: SYM, Magazin der Evangelischen Akademie Bad Boll 2012 (3), 9–10.

Weillert, A. Katarina (2012): „Heterologe In-vitro-Fertilisation als europäisches Menschenrecht? Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte im Falle S.H. u.a. gegen Österreich“, in: Medizinrecht 2012 (30), 355–359.

Weilert, A. Katarina (2011): „Einleitung“, in: Weilert, A. Katarina (Hg.): Spätabbruch oder Spätabtreibung – Entfernung einer Leibesfrucht oder Tötung eines Babys? Zur Frage der Bedeutung der Geburt für das Recht des Kindes auf Leben und das Recht der Eltern auf Wohlergehen, Tübingen: Mohr Siebeck, 1–14.

Weilert, A. Katarina (2011): „Rechte des extrauterin lebensfähigen Fötus vs. Rechte seiner Eltern aus verfassungsrechtlicher Sicht“, in: Weilert, A. Katarina (Hg.): Spätabbruch oder Spätabtreibung – Entfernung einer Leibesfrucht oder Tötung eines Babys? Zur Frage der Bedeutung der Geburt für das Recht des Kindes auf Leben und das Recht der Eltern auf Wohlergehen, Tübingen: Mohr Siebeck, 285–302.

Weilert, A. Katarina (Hg.) (2011): Spätabbruch und Spätabtreibung – Entfernung einer Leibesfrucht oder Tötung eines Babys? Zur Frage der Bedeutung der Geburt für das Recht des Kindes auf Leben und das Recht der Eltern auf Wohlergehen. (Religion und Aufklärung, Bd. 20). Tübingen: Mohr Siebeck.

Weilert, A. Katarina (2010): „Spätabbruch der Schwangerschaft. Eine straf- und verfassungsrechtliche Analyse“, in: Zeitschrift für Lebensrecht 2010 (3), 70–82.

Weilert, A. Katarina (2008): „Spät-Abtreibung oder Früh-Euthanasie?“, in: FEST, Jahresbericht 2008, 25–34.