Workshop 1 “Natürliche Künstlichkeit”

‘Natürliche Künstlichkeit’.
Plessners anthropologisches Grundgesetz:
Logik und Deutungskraft

Workshop an der FEST
16./17. Februar 2018
Programm

Menschen sind ‚von Natur aus’, das heißt aufgrund biologisch bestimmbarer, genetisch festgelegter und naturgeschichtlich evolvierter Eigenschaften dadurch charakterisiert, dass sie sich zu sich, zu einander und zur gegenständlichen Welt bearbeitend verhalten und das der Bearbeitung jeweils Vorgegebene einer permanenten Umgestaltung unterziehen können. Das Transformationspotenzial des menschlichen Selbst- und Weltverhältnisses hat unter dem Druck sich beschleunigender wissenschaftlich-technischer Innovationen in der Gegenwart allerdings eine bisher ungekannte Dynamik entfaltet. Die öffentlichen Diskurse über Enhancement und Anthropozän reflektieren das Ausmaß der Veränderungen, denen die menschliche Lebensform und Lebenswelt in der Zukunft ausgesetzt sein wird.

Der Workshop erkundet die Deutungskraft der philosophischen Anthropologie für eine Einschätzung der gegenwärtigen Entwicklungen. Insbesondere vom sogenannten anthropologischen Grundgesetz der natürlichen Künstlichkeit her, das Helmuth Plessner 1928 in Die Stufen des Organischen und der Mensch vorgestellt hat, erschließt sich der Aktualitätskern der philosophischen Anthropologie im Hinblick auf eine begriffliche Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Szenarien einer Transformation der conditio humana. Ziel des Workshops ist die Rekonstruktion und Aktualisierung des Plessner’schen Theorems im Gesamtzusammenhang seines in den Stufen entfalteten Theorieprogramms.

Organisation
Der Workshop ist ein Kooperationsprojekt des Arbeitsbereichs Theologie und Naturwissenschaft an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST), Institut für interdisziplinäre Forschung, und des Instituts für Philosophie an der Universität Kassel.

PD Dr. Thomas Kirchhoff (FEST)
Prof. Dr. Kristian Köchy (U Kassel)
Dr. Francesca Michelini (U Kassel)
PD Dr. Magnus Schlette (FEST)