Sterbehilfe

Sterbehilfe

Schweres Leiden, Perspektivlosigkeit und Endgültigkeit einer infausten Prognose können Menschen so verzweifeln lassen, dass sie den Wunsch hegen, ihrem Leben selbst und vorzeitig ein Ende zu setzen. Die gesellschaftlich im In- und Ausland geführte Diskussion um „Sterbehilfe“ befasst sich mit vielfältigen Aspekten und Fragen, ob und ggf. in welchen Formen Sterbehilfe gesetzlich zugelassen sein sollte oder aus welchen Gründen diese abzulehnen ist. In Deutschland fokussiert sich die gesellschaftliche und politische Diskussion vor allem auf die Suizidassistenz und die Frage, in welchen Fällen und durch welche Personen sie gesetzlich zu untersagen oder zu erlauben ist. In diesem Forschungsschwerpunkt zur Sterbehilfe geht es um eine Reflektion des rechtlichen Rahmens für Individuen und Institutionen. Rechtliche Freiheit kann in diesem Zusammenhang zugleich rechtliche Schutzlosigkeit bedeuten. Zentrale Bezugspunkte wie Menschenwürde, Selbstbestimmung, Rolle der Ärzteschaft sowie Formen der Unterstützung zum Leben sind interdisziplinär zu verhandeln.


Fragestellungen

  • Welche Bedeutung hat das „Menschenwürdeargument“ und was bedeutet es im Zusammenhang mit der Frage nach einem selbstbestimmten Lebensende? Was ist Autonomie und welchen Stellenwert hat die „Autonomie“ im Rahmen der Menschenwürde am Lebensende?
  • Was bedeutet ein ärztlich assistierter Suizid für die ärztliche Berufsrolle?
  • Welchen Raum nimmt das Gewissen im Gefüge des Rechts im Hinblick auf den assistierten Suizid ein?
  • Wie ist die Rechtslage derzeit und wie sollte sie de lege ferenda ausgestaltet werden?
  • Was können wir aus einer unterschiedlichen Rechtspraxis im Ausland lernen?


Ziel

Wissenschaftliche und interdisziplinär ausgerichtete Begleitung des politischen Diskurses zur Sterbehilfe.


Verantwortlich

  • Dr. Katarina Weilert

Kooperationspartner

  • Prof. Dr. Friederike Nüssel, Ökumenisches Institut, Universität Heidelberg
  • Simone Ehm, Evangelische Akademie Berlin


Arbeitsformen

  • Tagungen
  • Vorträge
  • Rechtswissenschaftliche Analysen


Tagungen

  • Tagung am 7. September 2015 in Berlin-Mitte (Französische Friedrichstadtkirche) zum Thema: Zwischen Gesetz und Gewissen. Folgen des assistierten Suizids für die ärztliche Rolle und die Gesellschaft.
    Kooperation zwischen der FEST (Dr. Katarina Weilert) und der Evangelischen Akademie Berlin (Simone Ehm).
    Link zum Tagungsflyer.
  • Tagung am 12. Juni 2015 in Heidelberg (HCA) zum Thema: „Menschenwürdig Sterben“ ‒ Theologische, philosophische und juristische Perspektiven im Gespräch Kooperation zwischen der FEST (Dr. Katarina Weilert) und dem Ökumenischen Institut der Universität Heidelberg (Prof. Friederike Nüssel). Die Tagung ist dokumentiert in epd, Dokumentation Nr. 38 vom 15. September 2015.


Publikationen

Weilert, A. Katarina (2014): „Debatte um Sterbehilfe: Eine juristische Einordnung”, in: evangelisch.de, 26.11.2014. Link zur Online-Publikation.


Berichte

Weilert, A. Katarina (2014): „Sterbehilfe”, in: FEST-Newsletter Dezember 2014, 3.


Vorträge/Diskussionen

  • 13.06.2015: Vortrag zu den rechtlichen Aspekten der Sterbehilfe, Veranstaltung in Kooperation von Evangelischen Akademie Bad Boll, Diakonischen Werk Württemberg und der Evangelischen Heimstiftung.
  • 29.04.2015: „Würde, Selbstbestimmung, Sorgekultur“ – Den gesellschaftlichen Streit um die Sterbehilfe konstruktiv führen. Tagung für Multiplikatoren in Bildungsarbeit, Verbänden, Einrichtungen, Medien; Leitung eines Workshops; Kooperation von EAD und Evangelischen Akademie Villigst.
  • 24.04.2015: Vortrag im Rahmen der Veranstaltung „Woche für das Leben“ der Evangelischen Akademie Baden (Veranstaltungsort: Freiburg).
  • 13.11.2014: „Kamingespräch“ mit Fachleuten verschiedener Disziplinen auf Einladung des Landesbischofs der Badischen Landeskirche Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh (Beratungstätigkeit), Karlsruhe.
  • 07.11.2014: Reihe „Blickwechsel“: „Leben bis zuletzt“ – Begleitung auf dem Sterbeweg. „Sterbehilfe“ aus rechtswissenschaftlicher Sicht (Impulsvortrag und Podiumsdiskussion), Stiftskirche Lahr.