Projekte

Projekte des Arbeitsbereiches Frieden

Gerechter Frieden

„Si vis pacem para pacem“ – unter dieser Maxime steht das Leitbild des gerechten Friedens, das in Deutschland, aber auch in großen Teilen der ökumenischen Bewegung als friedensethischer Konsens gelten kann. Damit verbindet sich ein Perspektivenwechsel: Nicht mehr der Krieg, sondern der Frieden steht im Fokus des neuen Konzeptes. So umfasst der gerechte Frieden „viel mehr als den Schutz von Menschen vor ungerechtem Einsatz von Gewalt“; er schließt „soziale Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit, Achtung der Menschenrechte und Sicherheit für alle Menschen“ mit ein (Ökumenischer Aufruf zum gerechten Frieden). Dennoch bleibt die Frage nach der Anwendung von Waffengewalt auch für das Konzept des gerechten Friedens virulent, gilt diese für einen Großteil seiner Vertreterinnen und Vertreter nach wie vor als ultima ratio.

Reflexion der „Friedenssynode“ 2019 und deren Implikationen für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr

Konsultationsprozess „Orientierungswissen zum gerechten Frieden“ (2016–2019)

Religion und Frieden

Ausgehend vom Säkularisierungsparadigma haben die Sozialwissenschaften der Religion lange Zeit keinerlei Bedeutung beigemessen. Mittlerweile ist von einer Renaissance der Religion und des Religiösen die Rede. Das betrifft auch die Friedens- und Konfliktforschung, die – mit dem Ende des Kalten Krieges, dem Aufbrechen von ethnischen und Identitätskonflikten sowie Ereignissen wie die Anschläge vom 11. September 2001 – begonnen hat, sich mit dem Einfluss von Religion auf Gewaltkonflikte zu beschäftigen. Dabei ist vor allem das Gewaltpotenzial von Religionen in den Fokus der Aufmerksamkeit getreten. Ihre friedensstiftende Rolle geriet dagegen bisweilen in den Hintergrund. Diese wird – ohne die Ambivalenz des Religiösen zu vernachlässigen – in den Blick genommen und tiefergehenden Analysen zugeführt.

Die Rolle von Religion in der Außenpolitik

Friedenspotenziale religiöser Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit

Friedensethische Diskurse in den Religionen (in Planung)

Militär und Frieden

Die Verbindung von Militär und Frieden erscheint ambivalent. Zunächst steht das Militär für ein bzw. sogar für das Instrument der Kriegsführung, ermöglichen häufig erst bewaffnete Einheiten gewaltsame Konflikte und Kriege. Als Teil der Exekutive des Staates und Instrument des staatlichen Gewaltmonopols kommt ihm aber auch eine zivilisierende und friedensfördernde Funktion zu, stellt das staatliche Gewaltmonopol nach dem zivilisatorischen Hexagon (Dieter Senghaas) eine von sechs wesentlichen Friedensbedingungen dar. Mit dem Themenkomplex „Militär und Frieden“ verbinden sich verschiedenste aktuelle Anfragen: Wehrstrukturen beispielsweise verweisen auf die innere Verfasstheit von Streitkräften und ihre Stellung in der Gesellschaft, supranationale Streitkräfte verändern sicherheits- wie rüstungspolitische Diskurse, autonome Waffen wiederum stellen bisherige ethische Standards infrage. Entwicklungen dieser Art werden in den einzelnen Projekten auf ihre militärsoziologischen und sicherheitspolitischen Konsequenzen hin beleuchtet und friedensethisch reflektiert.

Die Idee einer europäischen Armee – Diskurse und friedensethische Implikationen

Neue ethische Standards angesichts von Digitalisierungsprozessen am Beispiel autonomer Waffen (Kollegiumsarbeit)

Die Bundeswehr 10 Jahre nach Aussetzung der Wehrpflicht – militärsoziologische und friedensethische Reflexionen (in Planung)

Kooperations- und Vernetzungsprojekte

Der Arbeitsbereich Frieden setzt auf eine aktive überregionale und disziplinenübergreifende Vernetzung. Er versteht sich als eine Stätte des wissenschaftlichen und interdisziplinären Austauschs aktueller sicherheitspolitischer und friedensethischer Themen.

Heidelberger Gespräche

Friedensgutachten (ab 2021)

Heidelberger Symposium zur Friedensethik (in Planung ab 2021)

UTB-Lehrbuch „Friedens- und Konfliktforschung. Eine Einführung“