Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Heidelberg, 16.10.2023. Die Handreichung “Religionen, Diplomatie und Frieden” ist publiziert. Sie kann heruntergeladen werden.

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Sie ist das Ergebnis eines dreijährigen interreligiösen und interdisziplinären Konsultationsprozesses, durchgeführt an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Judaistik, der christlichen (katholischen, evangelischen wie orthodoxen) Theologie und der Islamwissenschaft haben an diesem Prozess Religionswissenschaftler, Friedens- und Konfliktforscherinnen, Staats- und Völkerrechtler sowie Vertreterinnen aus Politik und Diplomatie teilgenommen. Der hier erfolgte Fokus auf die abrahamitischen Religionen ist als ein erster Schritt zu verstehen, sich der Komplexität der Thematik anzunähern. Die Handreichung richtet sich an die Außenpolitik, konkret an die Diplomatinnen und Diplomaten der deutschen Auslandsvertretungen. Ziel ist es, Wege zu einer religionssensitiven Diplomatie aufzuzeigen.

Die Handreichung enthält drei Kapitel, die sich an der Thematik der drei Arbeitsgruppen des Konsultationsprozesses orientieren: Ausgehend von Religion und Politik und des Verhältnisses beider Sphären wendet sich das erste Kapitel den rechtlichen Bestimmungen und dem Zusammenspiel von Staat und Religion, das international verschieden aus- gestaltet ist, zu. Das umfasst unter anderem Fragen der Religionsfreiheit und der Interpretation und Ausgestaltung der Menschenrechte. Das zweite Kapitel beleuchtet das Verhältnis von Religion und Gewalt, um Strategien für die Außenpolitik vorzustellen, religiöser Gewalt zu begegnen und einer religiösen Instrumentalisierung vorzubeugen. Schließlich verhandelt das dritte Kapitel Wege, das Friedenspotenzial von Religionen stärker als bislang außenpolitisch fruchtbar zu machen. Vorschläge für die Etablierung einer Religionsaußenpolitik beschließen die Handreichung.


FEST kompakt Band 6

FEST kompakt Band 6 erschienen

Heidelberg, 14.09.2023 – In der Reihe „FEST kompakt: Analysen – Stellungnahmen – Perspektiven“ ist ein weiterer Band erschienen:

Band 6: „Stimmen zum Krieg in der Ukraine: Reaktionen jenseits der westlichen Welt“
In einer ersten Resolution hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn mit deutlicher Mehrheit den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilt und Moskau zum Ende seiner Aggression aufgefordert. Was auf den ersten Blick nach einer weltweiten Verurteilung des russischen Angriffskrieges aussieht, hält einer differenzierten Analyse nicht stand. Eine nähere Betrachtung zeigt, dass es nicht die internationale Staatengemeinschaft ist, die die russische Aggression missbilligt, sondern vorrangig der Westen. Im Fokus des Bandes stehen Positionen der BRICS-Staaten, der MENA-Region, des post-sowjetischen Raumes sowie verschiedener Regionalorganisationen.

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Heidelberger Forum zur Friedensethik

Konsultation des Heidelberger Forums zur Friedensethik

Heidelberg, 01.06.2023 – Vom 25. bis 26. Mai 2023 fand die dritte Konsultation des Heidelberger Forums zur Friedensethik statt.

Mit dem neuen Format werden aktuelle Themen friedensethisch näher in den Blick genommen, inhaltlich vertieft und zeitnah verhandelt. In jährlichen Zyklen werden politisch relevante Fragen aufgegriffen und diskutiert. 

Im Fokus dieser Konsultation stand die evangelische Friedensethik im Lichte des Ukrainekrieges. Zentrale Thesen des jüngst erschienenen Debattenpapiers der evangelischen Militärseelsorge „Maß des Möglichen. Perspektiven evangelischer Friedensethik angesichts des Krieges in der Ukraine“ (2023) wurden zum Anlass genommen, um aktuelle friedensethische Kontroversen näher zu beleuchten und in einem interdisziplinären Rahmen zu diskutieren. Die Leitfragen der Konsultation orientierten sich zunächst an den drei Grundpfeilern des in der Friedensdenkschrift der EKD verankerten Leitbildes des gerechten Friedens.

Ein besonderer Dank geht an die Inputgeber und Inputgeberinnen: Prof. Dr. Peter Schlotter, Prof. Dr. Stefan Oeter, PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, Dr. Peter Rudolf, Prof. Dr. Ulrich Körtner, Winfried Nachtwei, Klaus Ebeling, Maria Toropova und Prof. Dr. Christopher Daase.


Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Sechstes Treffen der Arbeitsgruppe “Religion und Recht” 

 

Heidelberg, 05.05.2023 – Am 3. und 4. Mai fand die letzte Konsultation der Arbeitsgruppe “Religion und Recht” an der FEST statt.

Das Thema der Konsultation drehte sich diesmal um das Recht auf Widerstand. Am ersten Tag lag der Fokus auf den verfassungsrechtlichen und völkerrechtlichen Perspektiven sowie auf den aktuellen philosophischen Debatten zum Widerstandsrecht. Im Anschluss wurde das Recht auf oder die Pflicht zum Widerstand in jüdischen, christlichen und islamischen Rechtsdiskursen diskutiert. 

Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe durch Gastbeiträge von Prof. Dr. Henning Sievert, Dr. Dr. Anargyros Anapliotis, PD Dr. Sebastian Rimestad, Dr. Florian Kriener, Prof. Dr. Bernd Ladwig und Prof. Dr. Fabian Wittreck. 

Am 11. Oktober findet die Abschlussveranstaltung in Berlin statt.


Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Sechstes Treffen der Arbeitsgruppe “Religion und Frieden” 

 

 

Heidelberg, 11.04.2023 – Am 4. und 5. April fand die letzte Konsultation der Arbeitsgruppe “Religion und Frieden” an der FEST statt.

Das Thema der Konsultation drehte sich diesmal um die Foren zur Realisierung religiöser Friedenspotenziale. Am ersten Tag lag der Fokus auf den aktuellen Herausforderungen für die Religionspolitik und den Voraussetzungen zur Etablierung einer Religionsaußenpolitik. Im Anschluss wurde der Einfluss religiöser Akteure in internationalen Organisationen und die Potenziale interreligiöser Netzwerke besprochen. Die Spannungsfelder intra- und interreligiöser Organisationen wurden am Beispiel von Religions for Peace und dem ÖRK thematisiert.

Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe durch Gastbeiträge von Dr. Andreas Jacobs,  Dr. Matthias Belafi, Dr. Yasemin El-Menouar, Prof. Dr. Bernhard Stahl, Dr. Hamideh Mohagheghi und Prof. Dr. Karsten Lehmann. 

Am 11. Oktober findet die Abschlussveranstaltung in Berlin statt.


Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Proteste im Iran – Recht auf Widerstand?

Heidelberg, 15.03.2023 – Am 13. und 14. März 2023 fand die Konsultation mit Mitgliedern der Arbeitsgruppen “Religion und Recht”, “Religion und Gewalt” und “Religion und Frieden” an der FEST statt.

Seit September letzten Jahres reißen die Proteste im Iran gegen das theokratische Regime nicht ab. Als Auslöser der Protestwelle gilt der Tod der Iranerin Mahsa Amini, die in Polizeigewahrsam starb. Seither protestieren Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und in allen Landesteilen für mehr Rechte, Freiheiten und politischen Wandel. So gilt die aktuelle Protestwelle als große innenpolitische Herausforderung für das Regime. Dabei gibt es im Iran zahlreiche Erfahrungen mit Protestwellen. Schiiten kennen Präzedenzien der Entrechtung und der Rebellion aus ihrer Heilsgeschichte und dem Vorbild der Imame. So gibt es historische Erzählungen von Kämpfen gegen Tyrannen und Unrechtsregimen, vor allem von aussichtslosen und ungleichen Kämpfen gegen eine Übermacht. Widerstand nimmt in der Geschichte des Iran und des schiitischen Islam einen besonderen Stellenwert ein.

Aber wie verhält es sich mit dem Recht auf Widerstand im schiitischen Islam und im Iran? Wer darf Widerstand leisten und wie wird Widerstand letztlich legitimiert oder delegitimiert? Daran geknüpft sind Fragen zur Legitimität von Herrschaft, der Formen und Mittel des Widerstandes sowie der Maßstäbe und Grenzen der Autoritäten im Umgang mit Widerstand?

Die Konsultation widmete sich diesen und weiteren Fragen. Unterstützt wurden die Mitglieder der Arbeitsgruppen durch Gastbeiträge von Diba Mirzaei und Dr. Tareq Sydiq. 


Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Sechstes Treffen der Arbeitsgruppe “Religion und Gewalt” 

Heidelberg, 03.03.2023 – Am 1. und 2. März 2023 fand die nunmehr sechste Konsultation der Arbeitsgruppe “Religion und Gewalt” an der FEST statt.

Das Thema der Konsultation drehte sich diesmal um die (De-)Legitimierung nuklearer Abschreckung. Die Inputs und Diskussionen fokussierten sich auf evangelische, katholische, russisch-orthodoxe, jüdische, islamische, hinduistische und konfuzianische Perspektiven zum Besitz und zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen.

Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe durch Gastbeiträge von Dr. Hans-Michael Haußig, Dr. Pierre Gottschlich und Prof. Dr. Marc Winter. 

Am 11. Oktober 2023 findet die Abschlussveranstaltung des Konsultationsprozesses in Berlin statt. 


 

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Fünftes Treffen der Arbeitsgruppe “Religion und Recht” 

Heidelberg, 17.01.2023 – Am 13. und 14. Januar fand die nunmehr fünfte Konsultation der Arbeitsgruppe “Religion und Recht” an der FEST statt.

Das Thema der Konsultation drehte sich diesmal um die Friedensgestaltung auf dem Fundament des Rechts. Die Inputs und Diskussionen fokussierten sich auf die Bedeutung des Rechts als friedensstiftendes Instrument. Dabei wurde zuerst die friedensstiftende Rolle des Rechts als außenpolitisches Instrument in den Blick genommen und anschließend verschiedene aktuelle theologische Diskurse – katholische, evangelische, christlich-orthodoxe, jüdische und islamische Perspektiven – zum Ansatz “Frieden durch Recht” diskutiert. Abschließend wurde die Bedeutung der “Transitional Justice” bei er Friedensgestaltung auf dem Fundament des Rechts verhandelt. 

Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe durch Gastbeiträge von Dr. Clara Braungart, PD Dr. Sebastian Rimestad und Prof. Dr. Helmut Philipp Aust. 

Vom 3. bis 4. Mai 2023 wird die Arbeitsgruppe “Religion und Recht” in die sechste Runde gehen.


 

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Fünftes Treffen der Arbeitsgruppe “Religion und Gewalt” 

Heidelberg, 5.12.2022 – Am 1. und 2. Dezember tagte die Arbeitsgruppe „Religion und Gewalt” an der FEST und führte damit den Konsultationsprozess „Religionen, Diplomatie und Frieden“ fort.

Das Thema der fünften Konsultation drehte sich diesmal um staatliche militärische Gewalt und Formen ihrer religiösen (De-)Legitimierung. Mit kurzen Inputs und anschließenden spannenden Debatten wurde zuerst aus einer konflikttheoretischen Perspektive legitime und delegitime staatliche militärische Gewalt diskutiert. Im Anschluss wurden aus verschiedenen theologischen Perspektiven (jüdisch, protestantisch, christlich-orthodox und islamisch) die (De-)Legitimierung militärischer Gewalt verhandelt. 

Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe diesmal durch einen Gastbeitrag von Prof. Dr. Peter Imbusch. 

Vom 1. bis 2. März 2023 wird die Arbeitsgruppe “Religion und Gewalt” in die sechste Runde gehen.