Onlinelexikon Systematische Theologie

Das Onlinelexikon Systematische Theologie (SysLex) will systematisch-theologische Forschung open access einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen. Es stellt dogmatische, ethische und religionsphilosophische Themen im Blick auf aktuelle Probleme dar. Das SysLex befindet sich derzeit im Aufbau und wird voraussichtlich im Herbst 2024 online stehen.

 

Das Lexikon ist problemorientiert, vernetzt und divers angelegt.

  • Problemorientiert: In den jeweiligen Artikeln wird von klassischen Themen und Begriffen Systematischer Theologie ausgegangen, um diese daraufhin zu betrachten, welche konkreten, gerade auch gegenwartsrelevanten Fragestellungen christlich-religiöser Praxis und systematisch-theologischer Wissenschaft in ihnen diskutiert werden.
  • Vernetzt: Diese Artikel werden miteinander vernetzt (Hyperlink-Struktur).
  • Divers: Das Lexikon soll die Vielfalt protestantischer Theologie widerspiegeln. Dabei sollen sowohl etablierte als auch alternative Positionen berücksichtigt werden.

 

Getragen wird das Lexikon von einem Herausgeber*innenkreis (s.u. Kontakt). Die fachliche Qualitätssicherung ist durch einen wissenschaftlichen Beirat und Peer-Review-Verfahren gewährleistet.

 

Umgesetzt wird SysLex durch das Open Encyclopedia System, eine Open Source-Software für digitale Lexika entwickelt im Centrum für Digitale Systeme (CeDiS) an der FU Berlin. Der Fachinformationsdienst Theologie übernimmt das Hosting und damit die nachhaltige Sicherung des Lexikons.

Gefördert wird das Projekt durch den Digitalinnovationsfonds der EKD

Herausgeber*innen:

erweiterter Herausgeber*innenkreis:

Fachherausgeber*innen Dogmatik

Fachherausgeber*innen Ethik

Fachherausgeber*innen Religionsphilosophie und Fundamentaltheologie

 

 

Auf Twitter hat das Projekt begonnen:

Induktive Theologie

Versteht man (systematische) Theologie als Reflexion über den Glauben, als Reflexion von Sinnfragen und Werten im Licht der theologischen Tradition und der biblischen Überlieferung, als Transformation und Tradierung, so steht diese Theologie in einer Beziehung zu gegenwärtigen Glaubensvorstellungen, Orientierungen und alltäglichen Lebenswelten. So schlicht diese Feststellung klingt, so schwer ist es zu bestimmen, wie diese Beziehung genau aussieht. Dies gilt zumindest für die Systematische Theologie.

Friedrich Mildenberger unterscheidet in der Theologie drei Fragerichtungen: Eine historische, eine normative und eine empirische. Als Heuristik ist diese Differenzierung sehr hilfreich. Folglich ist in der Systematischen Theologie erstens zu fragen, inwieweit gesellschaftliche Entwicklungen für die eigene Forschung relevant sind: Wie verhält sie sich zur Lebenswirklichkeit und ihren religiösen Dimensionen? Verändern individuelle Glaubensvorstellungen die theologische Formulierung und Argumentation? Zweitens ist nach der spezifischen Aufgabe der Systematischen Theologie: Systematisierung kann bedeuten, die Beobachtungen der Welt mit der christlichen Tradition (einschließlich der Heiligen Schrift) zu verflechten. Diese „systematisierende” Perspektive – im Unterschied etwa zu einer systematischen oder dogmatischen Perspektive – ist der fortlaufende Prozess, in dem Beobachtungen der Gegenwart mit christlichen Traditionen interpretiert und transformiert werden.

Verhandelt werden diese Fragen aktuell international und in anderen Disziplinen der Theologie – zum Beispiel in der Praktischen Theologie und der Interkulturellen Theologie – in einer Vielzahl von Ansätzen: Dazu gehören Ansätze wie „lived theology”, „ordinary theology”, „gelebte Religion”, „öffentliche Theologie”, „narrative Ethik”, „Befreiungstheologie”, „constructive theology“ oder auch „pragmatist theology”.

In einem ersten Workshop Anfang Mai 2023, den PD Dr. Frederike van Oorschot zusammen mit Dr. Lea Chilian (Institut für Sozialethik der Universität Zürich) ausgerichtet hat, wurden diese Ansätze hermeneutisch und methodisch interdisziplinär weiterentwickelt. Darauf aufbauend nach den Potentialen für die Systematische Theologie zu fragen, ist Ziel des avisierten Netzwerks “Induktive Theologie”.

Ein kurzer Tagungsbericht erschien im theologischen Feuilleton feinschwarz: feinschwarz.net/induktive-theologie (short report workshop inductive theology)

Treffen des ökumenischen Netzwerks “Mobilität&Kirche”

Treffen des ökumenischen Netzwerks “Mobilität&Kirche”

Freiburg/Heidelberg, 12.05.2023 – Am 9./10. Mai fand das 11. Netzwerktreffen des von der FEST initiierten Netzwerks Mobilität&Kirche – gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – in der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg mit Vertreter*innen der 13 netzwerkteilnehmen Landeskirchen und Diözesen statt. Auf der Agenda stand die inhaltliche Arbeit an verschiedenen Mobilitätsthemen und Planung der letzten beiden Arbeitstreffen zur Erarbeitung von Veröffentlichungen. Bei einer Exkursion informierten sich die Teilnehmenden – unter fachkundiger Expertise der Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt – zu klimafreundlicher Mobilität.

 

Förderkennzeichen: 03K14156 – Bewilligungszeitraum: 01.11.2020-31.10.2023


Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Proteste im Iran – Recht auf Widerstand?

Heidelberg, 15.03.2023 – Am 13. und 14. März 2023 fand die Konsultation mit Mitgliedern der Arbeitsgruppen “Religion und Recht”, “Religion und Gewalt” und “Religion und Frieden” an der FEST statt.

Seit September letzten Jahres reißen die Proteste im Iran gegen das theokratische Regime nicht ab. Als Auslöser der Protestwelle gilt der Tod der Iranerin Mahsa Amini, die in Polizeigewahrsam starb. Seither protestieren Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und in allen Landesteilen für mehr Rechte, Freiheiten und politischen Wandel. So gilt die aktuelle Protestwelle als große innenpolitische Herausforderung für das Regime. Dabei gibt es im Iran zahlreiche Erfahrungen mit Protestwellen. Schiiten kennen Präzedenzien der Entrechtung und der Rebellion aus ihrer Heilsgeschichte und dem Vorbild der Imame. So gibt es historische Erzählungen von Kämpfen gegen Tyrannen und Unrechtsregimen, vor allem von aussichtslosen und ungleichen Kämpfen gegen eine Übermacht. Widerstand nimmt in der Geschichte des Iran und des schiitischen Islam einen besonderen Stellenwert ein.

Aber wie verhält es sich mit dem Recht auf Widerstand im schiitischen Islam und im Iran? Wer darf Widerstand leisten und wie wird Widerstand letztlich legitimiert oder delegitimiert? Daran geknüpft sind Fragen zur Legitimität von Herrschaft, der Formen und Mittel des Widerstandes sowie der Maßstäbe und Grenzen der Autoritäten im Umgang mit Widerstand?

Die Konsultation widmete sich diesen und weiteren Fragen. Unterstützt wurden die Mitglieder der Arbeitsgruppen durch Gastbeiträge von Diba Mirzaei und Dr. Tareq Sydiq. 


Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Sechstes Treffen der Arbeitsgruppe “Religion und Gewalt” 

Heidelberg, 03.03.2023 – Am 1. und 2. März 2023 fand die nunmehr sechste Konsultation der Arbeitsgruppe “Religion und Gewalt” an der FEST statt.

Das Thema der Konsultation drehte sich diesmal um die (De-)Legitimierung nuklearer Abschreckung. Die Inputs und Diskussionen fokussierten sich auf evangelische, katholische, russisch-orthodoxe, jüdische, islamische, hinduistische und konfuzianische Perspektiven zum Besitz und zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen.

Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe durch Gastbeiträge von Dr. Hans-Michael Haußig, Dr. Pierre Gottschlich und Prof. Dr. Marc Winter. 

Am 11. Oktober 2023 findet die Abschlussveranstaltung des Konsultationsprozesses in Berlin statt. 


 

Grüner Wasserstoff im Kontext von Nachhaltigkeit

Grüner Wasserstoff im Kontext von Nachhaltigkeit 

Heidelberg, 23.02.2023 – „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ ist ein seit 2019 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bestehender Wettbewerb. HyLand motiviert Akteure in allen Regionen Deutschlands Konzepte mit Wasserstoffbezug zu initiieren, zu planen und umzusetzen.

Anhand einer mit BMDV und NOW abgestimmten Kriterienliste wurden insgesamt 30 Organisationen als potentielle Multiplikator:innen recherchiert. In einem Auswahlprozess im Dezember 2021 durch BMDV und NOW wurden die Organisationen, die angesprochen werden sollten, ausgewählt und von Nuts One ab 2022 der Kontakt aufgenommen – darunter auch die FEST. Ziel ist die Sensibilisierung von Akteuren bzw. Organisationen, Verbände oder Unternehmen als Multiplikatorinnen zum Thema Wasserstoff, die den gesellschaftlichen Diskurs dazu aktuell oder zukünftig/potentiell prägen werden. Dadurch soll eine breite Aufmerksamkeit für das Thema geschaffen werden, Wissen in die Breite der Gesellschaft getragen und Diskussionen angestoßen werden. Der Arbeitsbereich “Nachhaltige Entwicklung” der FEST hat in diesem Rahmen das Diskussionspapier “Grüner Wasserstoff im Kontext von Nachhaltigkeit” vorgelegt, das hier heruntergeladen werden kann.


Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Fünftes Treffen der Arbeitsgruppe “Religion und Recht” 

Heidelberg, 17.01.2023 – Am 13. und 14. Januar fand die nunmehr fünfte Konsultation der Arbeitsgruppe “Religion und Recht” an der FEST statt.

Das Thema der Konsultation drehte sich diesmal um die Friedensgestaltung auf dem Fundament des Rechts. Die Inputs und Diskussionen fokussierten sich auf die Bedeutung des Rechts als friedensstiftendes Instrument. Dabei wurde zuerst die friedensstiftende Rolle des Rechts als außenpolitisches Instrument in den Blick genommen und anschließend verschiedene aktuelle theologische Diskurse – katholische, evangelische, christlich-orthodoxe, jüdische und islamische Perspektiven – zum Ansatz “Frieden durch Recht” diskutiert. Abschließend wurde die Bedeutung der “Transitional Justice” bei er Friedensgestaltung auf dem Fundament des Rechts verhandelt. 

Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe durch Gastbeiträge von Dr. Clara Braungart, PD Dr. Sebastian Rimestad und Prof. Dr. Helmut Philipp Aust. 

Vom 3. bis 4. Mai 2023 wird die Arbeitsgruppe “Religion und Recht” in die sechste Runde gehen.


 

WdG 8

INTERDISZIPLINÄRE TAGUNGSREIHE

„WdG 8: Soziale Sicherungssysteme im Umbruch: Wie können sie den ökologischen Wandel unterstützen und soziale Inklusion gewährleisten?

Die Corona-Pandemie zeigt eindrücklich, wie unverzichtbar soziale Sicherungssysteme sind. Doch nicht nur die akute Krise stellt diese vor Herausforderungen, wie unter anderem die prekäre Situation der Sorgearbeit deutlich macht. Auch gesellschaftliche Entwicklungen wie demographischer Wandel, Digitalisierung und abnehmende Wachstumsraten treffen den Sozialstaat. Gleichzeig stellen ökologische Krisen die Welt vor die Notwendigkeit eines umfassenden strukturellen Wandels. Dass diese ökologische Transformation an der Sozialpolitik nicht vorbeigehen kann, wird bislang jedoch wenig diskutiert. Vor diesem Hintergrund denken wir bei der Tagung ökologische und soziale Fragen zusammen und fragen: Kann eine Transformation durch soziale Sicherungssysteme unterstützt werden, die Bedürfnisbefriedigung innerhalb ökologischer Grenzen und soziale Teilhabe für alle ermöglichen? Wie könnten integrierte sozial-ökologische Politiken für inklusive und krisenfeste Sozialsysteme aussehen, die auch neuen Herausforderungen gewachsen sind?

Link zum Programm

Der zugehörige Tagungsband ist beim Metropolis Verlag erschienen: Link zum Tagungsband

Aufzeichnungen der Vorträge

Abgesehen von einem, sind sind die Aufzeichnungen auf unserem YouTube-Kanal zu finden:

Link zur Playlist

Zu sehen sind dort (geordnet nach Ablauf der Tagung)

1) Remi Maier-Rigaud – Wandel der Sozialpolitik in Krisenzeiten: Welche Rolle spielen Utopien?

2) Katharina Bohnenberger – Nachhaltige Sozialpolitik

3) Philippe van Parijs – Climate change, COVID 19 and basic income: crucial push or deadly blow?

4) Martin Fritz – Zur Akzeptanz sozialökologischer Politiken

5) Frank Nullmeier – Pandemie, Ökologie und Sozialpolitik

6) Nadja Rakowitz – Zur Demokratisierung des Gesundheitswesens

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”

Konsultationsprozess “Religionen, Diplomatie und Frieden”
Fünftes Treffen der Arbeitsgruppe “Religion und Gewalt” 

Heidelberg, 5.12.2022 – Am 1. und 2. Dezember tagte die Arbeitsgruppe „Religion und Gewalt” an der FEST und führte damit den Konsultationsprozess „Religionen, Diplomatie und Frieden“ fort.

Das Thema der fünften Konsultation drehte sich diesmal um staatliche militärische Gewalt und Formen ihrer religiösen (De-)Legitimierung. Mit kurzen Inputs und anschließenden spannenden Debatten wurde zuerst aus einer konflikttheoretischen Perspektive legitime und delegitime staatliche militärische Gewalt diskutiert. Im Anschluss wurden aus verschiedenen theologischen Perspektiven (jüdisch, protestantisch, christlich-orthodox und islamisch) die (De-)Legitimierung militärischer Gewalt verhandelt. 

Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe diesmal durch einen Gastbeitrag von Prof. Dr. Peter Imbusch. 

Vom 1. bis 2. März 2023 wird die Arbeitsgruppe “Religion und Gewalt” in die sechste Runde gehen.